"Kuruma tansu" ("Rollende Truhe"), späte Edo-Zeit, 19. Jahrhundert
Beschreibung
Ulme/ Zelkove (“keyaki”), Metall-Beschläge mit Schwarzlack Finish, Front mit zwei großen Schiebetüren, zwei kleine Schubkästchen unterhalb, ein Regalbrett im Inneren, auf massiven Rädern aus Holz
Im Einklang mit der minimalistischen Ästhetik Japans waren die traditionellen Wohnungen eher leer. Die “tansu” (Truhe/Kommode/ Schrank) wurden meist im Verborgenen aufbewahrt, in Hausnischen (“oshiire”), auf erhöhten Plattformen in Geschäftsräumen (“choba”) oder aber ausgelagert in extra Lagerhäusern (“kura”) oder -räumen (“nando”).
Dazu mußten die “tansu” transportabel sein, weshalb sie aus leichtgewichtigen Holzarten gefertigt und entweder auf Schulterstangen getragen oder auf eingebauten Holzrädern gefahren werden konnten.
Der vorliegende Typus der “kuruma tansu” (“rollende Truhe”) ist die älteste dokumentierte Form dieser portablen Möbelstücke. Sie waren Eigentum wohlhabender Familien. In der Edo-Zeit (1603–1868) dienten sie Edelleuten und Samurai zur Demonstration ihres vornehmen Standes.